Agordo
Agordo, der Hauptort des Agordino liegt auf 611 m ü. M. und wird eingerahmt vom Monte Agner, den Pale di San Lucano, Monti del Sole, der Tamer-S. Sebastiano-Gruppe, der Moiazza, und etwas nördlicher dem Monte Civetta und der Marmolata.
Dieses Städtchen ist das wirtschaftliche Zentrum der Gegend, nicht zuletzt wegen der Niederlassung von Luxottica, dem Marktführer für Eyewear und anderer Unternehmen, die zum Wohlstand der Region entscheidend beigetragen haben.
Im historischen Zentrum von Agordo, einem für sein gesundes Klima bekanntes Besucherziel, liegt, inmitten historischer Arkaden, die Piazza della Libertà, die man sich gemeinsam mit dem Brunnen und dem darauf thronenden Markuslöwen anschauen sollte. Weiter im Westen liegt dann der Broi, eine großzügige Rasenfläche, die umgeben ist von doppelten Baumreihen, an deren Ende sich das Rathaus erhebt, ein schlichter Bau, der auf die zweite Hälfte des letzten Jahrhunderts zurückgeht.
In unmittelbarer Nähe erblickt man den Palazzo Crotta, eine herrliche venezianische Villa, deren Innenräume Pietro Paolettis Fresken aus dem 19. Jh. zieren und die über einen mit Statuen geschmückten Park verfügt. In den ehemaligen Stallungen findet man Luxottica-Sammlungen aus verschiedenen Geschichtsepochen.
Die Erzdiakoniekirche Santa Maria Nascente wurde 1513 errichtet und 1836-1852 umgebaut. Im Kirchengebäude kann man Werke von Malern aus der Schule Tizians, eine Orgel von Cipriani und eine Statue von Papst Johannes Paul I. begutachten, der hier als Kaplan tätig war. Die Kirche schmücken zwei mit Uhren ausgestattete Glockentürme, die von Kupferkuppeln überragt werden.
Hier noch einige Tipps und Informationen:
- Das Optik- und Brillenmuseum in Agordo
- Die Villa Crotta De’ Manzoni
- Die Erzdiakoniekirche von Agordo
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Das Optik- und Brillenmuseum in Agordo
Der Konzern Luxottica, Weltmarktführer in Design, Produktion und Vermarktung von Brillengestellen hat anlässlich des eigenen 30-jährigen Bestehens 1991 in den ehemaligen Stallungen der Villa Crotta de' Manzoni die Sammlung „Optik und Brillen“ eingeweiht, die eine der vollständigsten Schauen historischer Objekte aus dem Bereich der Optik umfasst.
Die Sammlung besteht aus mehr als 1200 Exponaten, darunter Brillen, Ferngläser, Mikroskope, optische Instrumente sowie Bildmaterial, Drucke, Wandteppiche, Stiche und Gemälde. Die Ausstellung präsentiert etwa 700 Brillen, deren kostbarste Exemplare auf die Zeit um 1500 zurückgehen und zum Teil aus China oder Persien stammen.
Zu den besonders interessanten Kleinobjekten gehören Spazierstöcke, Fächer, Tabakdosen und Parfümflakons, alle mit eingearbeiteter Linse. Die Abteilung der Fernrohre und Ferngläser zeigt Gegenstände aus englischer, italienischer, chinesischer und französischer Produktion - eines davon stammt sogar vom Hofe Ludwigs XIV. Bemerkenswert ist das Fernrohr von Giuseppe Componi aus dem Jahr 1682, das 8 Meter misst.
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Die Villa Crotta De’ Manzoni
Die Villa Crotta De’Manzoni ist eine wunderschöne venezianische Villa, die auf den Broi, die riesige Rasenfläche in Agordo ausgerichtet ist. Dieses elegante Gebäude zeugt von der Geschichte und den Ereignissen, die sich im Hauptort des Agordino in den letzten Jahrhunderten zugetragen haben.
Zwischen Ende des 16. und Anfang des 17. Jh. erwarb Francesco Crotta den Besitz von den wohlhabendsten Familien des Städtchens. Auf dem Anwesen stand bereits damals ein Gebäude und Francesco Crotta beschloss, ein zweites zu errichten, das zum Hauptgebäude der Villa wurde. Im bereits vorhandenen Bau wurden unterdessen die Büros und Angestelltenunterkünfte untergebracht.
1813 wurde die Villa Crotta von der Familie De’ Manzoni gekauft, die noch heute Eigentümerin ist und die aufgrund ihres enormen Reichtums 1820 in den Adelsstand erhoben wurde. Unter der Familie De' Manzoni, die Wissen und Kunst sehr zugetan war, fanden in der Villa, die auch Maler, Bildhauer, Architekten und Dichter zu ihren Gästen zählte, zahlreiche kulturelle Veranstaltungen statt.
Im Ersten Weltkrieg wurde die Villa beschädigt und Mobiliar, darunter Einrichtungsgegenstände, Bilder, eine kostbare Mineralien- und Muschelsammlung und eine Vielzahl Bücher entwendet.
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Die Erzdiakoniekirche von Agordo
Die Erzdiakoniekirche von Agordo ist ein erhabener Sakralbau mit harmonischen Proportionen, dessen Innenraum mit Werken großer kunsthistorischer Bedeutung aufwartet, die sowohl ökonomisch als auch kulturell auf die reiche Vergangenheit dieses Städtchens hindeuten.
Die Erzdiakoniekirche wurde auf den Überresten eines im 12. Jh. errichteten romanischen Vorgängerbaus erbaut. Ihr heutiges Erscheinungsbild ist Ergebnis eines Umbaus, da Ende des 19. Jh. aus demographischen Gründen eine Erweiterung erforderlich wurde, die von Giuseppe Segusini, einem Architekten aus der Provinz Belluno, durchgeführt wurde. Um die Schäden des Erdbebens von 1976 zu beseitigen, wurde sie letztmals 1978 nach Plänen des Architekten Alpago Novello renoviert.
Im Kirchenraum findet man zahlreiche Meisterwerke:
- Der Altar der Hl. Barbara
Den Altar, den die Bergmänner für ihre Schutzpatronin, die Hl. Barbara errichten ließen, schmückt eine Kopie des Gemäldes von Jacopo Palma dem Älteren, das in der Kirche Santa Maria Formosa in Venedig zu sehen ist.
- Der Chor
Die den Chor zierenden Fresken gehen auf Giovanni De Min zurück.
- Das Kruzifix
Das Kruzifix des berühmten Bildhauers Brustolan befand sich früher einmal auf dem Altar, wird aber heute an einem sicheren Ort aufbewahrt.
- Der Altar des Hl. Franziskus
Den Altar des Hl. Franziskus schmückt das Gemälde „Le stimmate di San Francesco” (Die Stigmata des Hl. Franziskus) von Jacopo Palma dem Jüngeren.
- Der Altar der Hl. Barbara