Cesiomaggiore
Cesiomaggiore ist ein wundervoller, bislang vom Massentourismus verschont gebliebener Ferienort inmitten des Nationalparks Belluneser Dolomiten. Diese Gemeinde mit ihren zahlreiche Attraktionen landschaftlicher, kultureller und gastronomischer Art erstreckt sich am Hang der Gebirgskette des Cimonega und fällt, zwischen grünen Hügeln und blühenden Wiesen, ganz sacht zum Fluss Piave hin ab, dessen Ufer mit seinen Feuchtgebieten einen idealen Lebensraum für zahlreiche Vogelarten darstellt.
Cesiomaggiore, schon in vorrömischer Zeit von den Rätern besiedelt, verdankt seinen Namen der gens Caesia, einer Familie einfacher Herkunft namens Caesius. Bestätigt wird diese These durch die Entdeckung eines monumentalen Grenzsteins aus dem Jahr 47 n. Chr., der im Zusammenhang steht mit dem Bau der Via Claudia Augusta Altinate, einem Arm der Via Claudia Augusta Padana.
Bis 1423 gehörte Cesio zur Republik Venedig, in den darauf folgenden Jahrhunderten war der Ort mal unter österreichischer, mal unter französischer Herrschaft bis zum Jahr 1866, als Venetien an das Königreich Italien angeschlossen wurde und aus Cesio auf der Grundlage eines königlichen Erlasses Cesiomaggiore wurde.
In Cesiomaggiore stehen viele sehenswerte herrschaftliche Villen aus dem 17. und 18. Jh., verschiedene kunsthistorisch interessante Kirchen und das Volkskundemuseum der Provinz Bozen, das viele Ausstellungsstücke zu Bräuchen und Traditionen der hiesigen Bevölkerung bewahrt.
Hier noch einige Tipps und Informationen:
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Die Calchere des Val Canzoi
Bei den sog. Calchere handelt es sich um Öfen für die Herstellung von Kalk. Diese sind überall im Dolomitengebiet verbreitet, da man hier ein qualitativ hochwertiges Kalkgestein findet, das als Rohstoff für den Herstellungsprozess dient.
Die Parkverwaltung des „Parco delle Dolomiti Bellunesi“ hat ein Projekt zur Sanierung der Kalköfen des Val Canzoi aufgenommen, das vor allem an die dreißig Kalköfen in Cesiomaggiore betrifft. Ziel des Projekts ist die Wiederinbetriebnahme der Öfen, um das Material herzustellen, das dann für die Sanierung historischer Gebäude verwendet werden soll.
Wie sehen also die Phasen der Kalk-Herstellung aus:- Als Erstes wird in der Brennkammer, die sich unter einem Steinhaufen befindet, ein Feuer entzündet.
- Nach dem Sammeln von nicht zu großen Kalksteinen werden diese in den fassförmigen, zum Teil aus dem Boden ausgehobenen Kalkofen aufgeschichtet, der mit anderen Steinen verkleidet ist.
- Das Feuer, das eine Temperatur zwischen 800 und 1000 Grad erreicht, muss 8 Tage lang brennen und wird von 4 Personen betreut.
- Nachdem Entnehmen des Materials aus dem Ofen wird der Branntkalk in einer Erdgrube abgelegt und mit Wasser abgelöscht, was zu einer chemischen Reaktion führt, die den Löschkalk, auch Kalkhydrat genannt, hervorbringt. Jetzt ist das Material zum Einsatz bereit.