Feltre, der mit Stadtmauern umsäumte Hauptort der Region Feltrino
Feltre ist eine der schönsten befestigten Städte Venetiens. Sie ist umgeben von zinnenbewehrten Mauern, die im 16. Jh. nach Plänen von Dionisio da Viterbo, dem berühmten Baumeister der Serenissima, gebaut wurden, und liegt inmitten von Wäldern, Wiesen und Gipfeln des Nationalparks der Belluneser Dolomiten.
Feltre, schon zu vorgeschichtlicher Zeit besiedelt, entwickelte sich unter römischer Herrschaft aufgrund seiner Lage in der Nähe der Via Claudia Augusta Altinate, die Venetien mit den germanischen Donauregionen verband, zu einer bedeutenden Stadt.
Nach Überwindung einer Zeit politischer Unsicherheiten bedingt durch die Auseinandersetzungen zwischen den Adligen, die sich die Herrschaft über die Stadt streitig machten, schloss sich Feltre im 15. Jh. der Republik Venedig an.
Die auf einem Hügel gelegene charakteristische Altstadt bietet viele Sehenswürdigkeiten, darunter die beeindruckende Burg Alboino, die herrschaftlichen, mit Fresken geschmückten Palazzi, versteckte Gässchen und zahlreiche Kirchen und Plätzen, nennenswert vor allem die Piazza Maggiore mit den Fontane Lombardesche und, außerhalb der Stadtmauern, die Piazza Duomo, unterhalb derer verschiedene archäologische Funde gemacht wurden.
Dank seiner Umgebung inmitten von unberührter Natur ist Feltre idealer Ausgangspunkt zahlreicher schöner Ausflüge, wie zum Beispiel eine Wanderung zum Naturschutzgebiet Vincheto, in dem Mufflons, Hirsche, Dammhirsche, Rehe, Vögel und Wassertiere leben, oder auch eine Wanderung über den Höhenweg Nr. 2, der die Stadt mit Brixen verbindet.
Hier noch einige Tipps und Informationen:
- Burg Alboino
- Palazzo de Mezzan
- Die Wallfahrtsstätte Santa Maria degli Angeli
- Der Wallfahrtsort Santi Vittore e Corona in der Nähe von Feltre
- Die Kathedrale von Feltre
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Burg Alboino
Das auf einem Hügel gelegene Burg Alboino thront majestätisch über der Stadt Feltre. Zwei Wege führen zur Burg hinauf, ein kurzer, unbefestigter Weg oder eine gepflasterte Treppe. Oben angekommen genießt man nicht nur die Aussicht über die roten Dächer und die Höfe der Altstadt, sondern auch auf die umliegenden Hügel und Dörfer.
Der Name der Burg beruht auf einer Überlieferung, derzufolge Feltre von den Langobarden erbaut worden sein soll. Diese Hypothese wurde aber durch jüngste Forschungsergebnisse widerlegt, die die Burg in die Zeit um 1000 datieren. Keine Zweifel gibt es hinsichtlich der Zeugnisse, die belegen, dass der Colle delle Capre, auf dem die Burg steht, sowohl in der vorgeschichtlicher als auch in römischer Zeit besiedelt war.
Die zur Verteidigung und Überwachung der Region erbaute Burg hatte ursprünglich eine doppelte Mauer und vier Ecktürme. Heute stehen davon nur noch zwei: Torre dell'Orologio (Uhrturm), hier war früher der an der Piazza Maggiore liegende Eingang, und Torre del Campanon, einst Dreh- und Angelpunkt, um das Tal zu überwachen, heute das Wahrzeichen der Stadt.
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Palazzo de Mezzan
Der Palazzo de Mezzan in der Via Paradiso in Feltre ist eines der schönsten Wohnhäuser der ganzen Stadt. Eine majestätische Residenz, erbaut gegenüber vom alten Bischofspalast, dem prestigeträchtigen Symbol der fürstbischöflichen Macht.
Der Palast wurde im 16. Jh. im Auftrag von Nicolò de Mezzan gebaut, einem adligen Kaufmann, der hier bis 1523 lebte. In den folgenden Jahren und Jahrhunderten wurde der Bau mehrfach erweitert und umgebaut.
Der Palazoo de Mezzan, ein herausragendes Beispiel der städtischen Architektur in Feltre, weist auch einen wunderbaren Bogengang aus dem 16. Jh. auf, neben dem sich das Oratorio di San Gaetano befindet.
Im Inneren des Palastes ist ein Zyklus aus Fresken zu besichtigen, die sowohl das Erdgeschoss als auch den ersten Stock verzieren. Sie stammen aus den ersten Jahrzehnten des 16. Jh. und wurden erst zu Beginn der 1990er-Jahre entdeckt. Zu den dargestellten Szenen gehören die Begegnung eines Ritters mit dem Wilden, der Kampf zwischen Herakles und Acheloos, der an die legendäre Gründung von Feltre durch den mythologischen Helden erinnert, und die Anadyomene mit der Krone, Symbol der Schönheit und irdischen Liebe. Die Motive dieser Wandgemälde stehen im Widerspruch zum religiösen Leitmotiv der Verzierung des angrenzenden Raums, bekannt als Alcova.
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Die Wallfahrtsstätte Santa Maria degli Angeli
Santa Maria degli Angeli ist eine Wallfahrtsstätte bestehend aus der gleichnamigen Kirche und einem angeschlossenen Kloster, die 1492 in Feltre am rechten Ufer des Gebirgsbachs Colmeda errichtet wurde.
Der Bau des Komplexes erfolgte im Auftrag von Beato Bernardino Tomatino, einem leidenschaftlichen Prediger, der bekannt geworden ist, weil er öffentliche Pfandhäuser ins Leben gerufen hat, um dem Wucher Einhalt zu gebieten. Im Innenraum der Kirche sind seine Reliquien aufbewahrt.
Vom Kloster der Klarissen ist nur noch ein Flügel des zweigeschossigen Bogengangs erhalten, von dem aus die Nonnen unbeobachtet an den Messen in der benachbarten Kirche Santa Maria degli Angeli teilnehmen konnten.
Im Inneren der Kirche befindet sich das Bild Cristo Portacroce, ein Gemälde, das einer Überlieferung zufolge im Jahr 1564 von einer Überschwemmung, bei der wundersamerweise der Klosterkomplex nicht beeinträchtigt worden war, vor die Tore der Kirche gespült wurde.
In der Kapelle der Klarissen befanden sich früher kostbare Werke wie der Thron der Äbtissin und das große Altarbild der Himmelfahrt Marias, gemalt von Girolamo Turro. Diese Meisterwerke befinden sich zurzeit im Diözesanmuseum für religiöse Kunst.
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Der Wallfahrtsort Santi Vittore e Corona in der Nähe von Feltre
Der drei Kilometer von Feltre entfernt liegende Wallfahrtsort der Heiligen Vittore und Corona liegt in einer strategischen Position auf dem Berg Miesna. Das romanische Gebäude gehört zu einem der bedeutendsten von Venetien.
Die Wallfahrtskirche beherbergt die Reliquien der Heiligen Vittore und Corona, die vor dem 19. Jahrhundert aus dem Orient kamen, wie es die Analyse von Pollen und eine alte Tafel des Bischofs Solino bezeugen.1096 wurden nach dem Willen von Giovanni da Vidor, dem Vater des Bischofs Arpone, die Arbeiten für den Bau der Wallfahrtskirche Santi Vittore e Corona aufgenommen. Der Bischof weihte die Kultstätte am 13. Mai 1101.
Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde ein Kloster errichtet, das an die Wallfahrtskirche angrenzte. In diesem Kloster lebten im Laufe der Jahrhunderte mehrere verschiedene religiöse Orden, wobei zu den ersten Bewohnern die Fiesolaner, die Somasker und die Minderbrüder Oberservanten gehörten.
In der Wallfahrtskirche finden Sie Werke mit orientalischen Einflüssen aus der Ottonenzeit, aus der Schule Giottos und von Schülern des Tommaso da Modena. Auf der linken Wand können Sie ein Fresko über das letzte Abendmahl bewundern. Östlich des Altars steht der Marmorsarkophag der Märtyrer, der von Kolonnen getragen wird und mit einem Blumenfries verziert ist.
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Die Kathedrale von Feltre
Die Kathedrale von Feltre ist eine Kultstätte mit großem künstlerischem Wert, die ihre Ursprünge in lang zurückliegenden Zeiten findet. Seit 1986 ist diese Kirche, die viele Jahrhunderte Geschichte gesehen hat, Ko-Kathedrale der Diözese.
Die Kathedrale von Feltre wurde zwischen dem 5. und 6. Jahrhundert n. Chr. in der Zeit des Römischen Kaiserreichs erbaut: Am Anfang war sie eine Kapelle oder ein domus ecclesiae und wurde erst später zu einem religiösen Komplex, der aus der Basilica Maior San Pietro, der Basilica Minor San Lorenzo und dem Baptisterium San Giovanni bestand.
Wahrscheinlich befanden sich dort vor dem 10. Jahrhundert eine venezianisch-byzantinische Kirche sowie eine Kirche aus der Zeit der Barbaren und des Hochmittelalters. Die Kirche wurde später in romanischem Stil restauriert und zum Sitz der Grafen und Bischöfe von Feltre.
Ab dem 14. und 15. Jahrhundert erfuhr die Kathedrale mehrere Sanierungen und Erweiterungen, dank der sie um Altäre, Kapellen, Wandfresken, einem dem Heiligen Michael gewidmeten Glockenturm und einer gotische Apsis bereichert wurde.
Kurz danach, im Jahr 1510, zerstörte die Liga von Cambrai die Stadt und machte die Kathedrale dem Erdboden gleich, von der nur die Apsiden verschont blieben. Ihr Aufbau erfolgte zwischen 1514 und 1585.
Weitere Restaurierungsarbeiten erfolgten im 17. Jahrhundert, zu denen die Erneuerung der Fassade, die Ausschmückung der Kapelle des Santissimo Sacramento, das Kreuzgewölbe im Mittelschiff und ein neuer Glockenstuhl zählten.
Mit der Säkularisierung im Zeitalter Napoleons im 18. Jahrhundert wurde die Kathedrale von Feltre ihrer Güter beraubt. Sie diente nun als Unterkunft für das Heer und als Ort für die öffentlichen Versammlungen. Nach Ende dieser Epoche wurde die Kirche im 19. Jahrhundert wieder geweiht.
1894 erfolgte die Renovierung der Fassade aus dem 17. Jahrhundert nach dem Entwurf von Ingenieur Giobatta Sanguinazzi unter Hinzufügung eines klassizistischen Tympanons.